Dienstag, 25. Dezember 2012

Frohes Fest mit Ubuntu

Das Leben schreibt manchmal schon komische Geschichten. Besonders, wenn es um eine Thematik geht, die uns selbst betrifft. Und so kommt die Ubuntu-Weihnachtsgeschichte in diesem Jahr mal von uns. Was genau geschah, erfahren Sie in diesem Artikel.

Ubuntu-Weihnachtsgeschichte



Wenn man recht viel mit Computern und "'son Zeug's" zu tun hat, sammeln sich mit der Zeit auch ein paar Ersatzteile, die man nicht entsorgen will. So auch hier geschehen mit einer Festplatte, deren dazugehöriger Rechner längst das Zeitliche gesegnet hatte. Sie stand ein paar Monate auf dem Schreibtisch, verschwand dann in einer Schublade, flog auf obskuren Wegen in eine Sammelbox und landete vor einigen Wochen wieder auf dem Schreibtisch. Was tun, mit dem gutem Stück? Sata1 mit 80GB Speicherkapazität ist schon etwas weg von "up-to-date" aber schlecht war sie ja noch nicht.

Kurzum installierten wir mit Hilfe eines anderen Computers die aktuellste Version von Ubuntu in 12.10  darauf um sie dann wieder aus dem Hilfsmotor zu entfernen und bei der ebay-Kleinanzeigenbucht feilzubieten. Wochenlang passierte rein gar nichts.
Doch genau Gestern, am Heiligen Abend gegen 14.00 Uhr klingelte das Telefon und eine SMS kam vorbeigerutscht. "Ich habe Interesse an Ihrer Festplatte. Brauche sie dringend, wenn es geht, heute noch."
Da man SMSen nun nicht ständig mitbekommt rief ich gegen 17.30 mal unter der mitgesendeten Nummer an und jemand erklärte aufgeregt, noch unbedingt heute einen Rechner und Internetzugang benötigen zu müssen. Gut, dass sich Ubuntu ja nicht merkt, auf welchem System es installiert ist und eine Festplatte mit vorinstalliertem System und Benutzernamen User und Passwort 123456 somit überall einsetzbar ist, wo gerade ein sofort funktionierendes System gebraucht wird. Wir verabredeten uns noch für den selben Abend und der Interessent brachte seinen defekten Laptop gleich mit.
Nach einem kurzem Plattenwechsel und dem Teststart verlief alles wie erwartet. Das System bootete und der Rechner arbeitete wieder. Mit Internet. Mit Schreibprogrammen. Mit Software und mit allen nötigen Treibern. Was unter XP schon mehrere Stunden Installationszeit gekostet hätte war alles bereits vorhanden. Nach einer 10minütigen Kurzeinführung in Unity, Systemeintellungen und Dash sagte der Interessent nur noch eines: "Haben will!"
Festplatte wieder raus und Festplattenrahmen an den alten Compaq angepasst und wieder rein. 5 Minuten Arbeit - mehr nicht. Neustart und wieder nach 54 Sekunden machte das Sempron-Notebook mit nur 1GB schnelle Freudensprünge.

Ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal an einem Heilig Abend tun würde oder dass man an so einem Tage - oder besser Abend - jemanden von der Qualität und Stabilität von Ubuntu überzeugen könnte, doch oft geschehen noch Zeichen und Wunder.


Das wäre doch eigentlich auch eine gute Quelle für das Marketing und für Verkaufsprofis. Fertige Festplatten mit Ubuntu als LTS-Version im Direktvertrieb zum Sofort-Einbau-Sofort-Loslegen-Preis verkaufen. Hätte sicher was. Man spart sich das stundenlange Installationsprozedere von Windows und das, üblicherweise darauf folgende Treibergesuche und auch die Suche nach einem brauchbarem Antiviren-Programm. Einbauen. Booten. Benutzen.


In diesem Sinne wünschen wir allen unseren Lesern, Ubuntu-Fans und -usern, und allen, die es vielleicht noch werden wollen, besinnliche und entspannte Feiertage. 

(bevorzugt mal etwas weiter weg vom Computer als üblich)

Mit beschenkten Grüßen

//O.F.