Montag, 20. Januar 2014

Boottipps: Ubuntu noch schneller hochfahren

Mit einem Durchschnitt von 30 bis 54 Sekunden startet ubuntu in der Unity-Standardinstallation fast auf jedem Rechner. Gegenüber Windowssystemen ein riesiger Zeitvorsprung. 3 Tipps, wie man die Bootzeit in Ubuntu Linux weiter verkürzen kann, findet Ihr in diesem Artikel.

Bootzeit in Ubuntu  weiter verkürzen

Linuxbasierende Systeme haben definitiv nicht den Ruf, die Benutzeroberfläche langsam und erst nach einer Kaffeepause freizugeben. Vielmehr ist das System Ubuntu selbst mit Unity nach maximal 60 Sekunden einsatzfähig. Und Einsatzfähigkeit bedeutet hier, dass alle Startprogramme geladen sind und auch die Internetverbindung (auch als WLAN-Verbindung) zur Verfügung steht.

Das ist schnell und das ist auch gut. Doch auch hier kann man auch als Anfänger und Einsteiger in der Bootzeit noch etwas herumspielen und einige Sekunden herausholen.

3 Tipps für einen schnelleren Systemstart in Ubuntu

1. APT-Cache reinigen

Mit jeder externen Paketquelle holt man sich auch Einträge in das System, die ggf. bei einem Upgrade nicht mehr funktionieren. Die beiden Terminalbefehle

sudo apt-get autoclean

sudo apt-get autoremove

schaffen hier Abhilfe und entfernen unnötige und fehlerhafte Paketquellen.


2. Bootzeit im Grub einkürzen

Die Bootzeit lässt sich am besten im Grub verbessern. Besonder, wenn kein dual-Boot-System verwendet wird. Benutzt Ihr noch Windows als zusätzliches System, kann man den Timeout logischerweise nicht auf 0 setzen. Oft ist aber eine 10-Sekunden-Zeit angegeben. 3 würden bei DualBoot-Systemen auch zur Auswahl reichen.

Öffnet ein Terminal und gebt folgenden Befehl ein:

sudo gedit /etc/default/grub
Der Texteditor öffnet nun die Datei.


Die Zeile Grub_Timeout=(Deine Zeit) korrigiert Ihr mit dem Wert Null ( 0 ) wie auf obigem Bild dargestellt, wenn nur Ubuntu installiert ist. Bei DualBoot-Systemen auf 3 oder 5 setzen. Das reicht als Auswahlzeit.

Jetzt noch speichern und das Fenster schließen. Fertig. Ein Systemneustart zeigt den Effekt.

3. Alle CPU-Kerne für den Bootvorgang nutzen

In den meisten Rechnern und Notebooks sind heute überwiegend  Mehrkernprozessoren (Dual-Core oder Quad-Core) verbaut. Diese werden aber in der Regel beim Start nicht verwendet. Das System startet nur mit einem Teil des Kerns. Hier stellen wir nun ein, wie wir alle CPU-Kerne beim Bootvorgang nutzen können:

sudo gedit /etc/init.d/rc
Die Datei im Editor müssen wir nun nach der Zeile:

CONCURRENCY=none
suchen und diese durch

CONCURRENCY=makefile

ersetzen.

Wichtig: Bitte nur die Zeile, in der nur der obige Begriff steht. Nicht überall wo =none steht herumschreiben.
 
Danach das Dokument speichern und Gedit wieder schließen. Der neue Bootvorgang zeigt den Effekt.


Hinweis: 
Sollte Euch das noch immer zu langsam sein, wäre es vielleicht angebracht, mal an die Hardware-Komponenten zu schrauben. Arbeitsspeicher vielleicht erhöhen, die ältere IDE-5400rpm Festplatte gegen eine Sata-Festplatte tauschen, unnötigen Dual-Boot entfernen, wenn man Windows sowieso nicht mehr nutzt.

Ubuntu ist mit der Unity-Desktopumgebung schon schnell geworden, auch wenn es anfänglich bei der Einführung hier Ressourcenprobleme gab. Aber andere Linuxsysteme können es noch schneller. Vielleicht ist Euer Rechner mit einer anderen Desktopvariante (Mate, Cinamon, XCFE, o.ä.) doch noch besser dran. Ausprobieren hilft in den meisten Fällen.

Viel Spaß beim Feintuning wünscht


//O.F.

Hinweis: 
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