Mittwoch, 8. August 2012

Ubuntu 12.10 Quantal Quetzal Alpha3 Test

Gleich nach der Fertigstellung des gestrigen Artikels über die Neuigkeiten in Ubuntu 12.10 juckte es dann doch sehr in den Fingern und das Bootmedium war schnell erstellt. Zudem war einer der Produktionslaptops plötzlich hackig drauf, sodass er von der Installation von Ubuntu 12.10 Alpha3 nur einen Augenblick entfernt war. Ob und wie es läuft, steht in diesem Artikel.

Quantal Quetzal Alpha3 im Test


Irgendwie war gestern der Wurm drin. Ein Screenplay-Video des ge-Macbuntued-Desktops verlief so hackend, dass man es kaum bei Youtube hochladen dürfte. Es wäre der Qualität von Ubuntu absolut abträglich. Die Aufnahme, welche wir mit dem Kazam-Screenrecorder gemacht haben, funktionierte zwar tadellos, doch genau zu dem Zeitpunkt wollte der Celeron 900 mit 2,1Mhz-Single-Core und 4GB RAM überhaupt nicht mehr arbeiten. Programmstarts liefen ungewohnt langsam und die Zugriffe auf die Festplatte funktionierten auch nicht ordentlich. Ein Neustart, die Paketaktualisierung und der Hausmeister konnten das Problem auch nicht beheben. Der zweite Versuch misslang ebenso. Offensichtlich ein Hardware-Problem, welches sich nach dem Tastaturbrand und der Reparatur des Gerätes fortwährend eingestellt hat. Was also tun, wenn man schon einen Artikel über die aktuellsten Funktionen der nächsten Version von Ubuntu schreibt? Wir haben ihn "platt" gemacht. Der DualBoot auf dem Produktivsystem mit Ubuntu 12.04 und der Windows8 Consumer Preview war sowieso unsinnig, da sich schon vorher das Windows-System nach wenigen Minuten in die Abteilung "Extrem langsam" verabschiedet hatte. Außerdem unterstützt das System 64Bit-Technologie, welche durch einen Installationsfehler im April nicht installiert wurde. Der Wechsel sollte ebenfalls gleich durchgeführt werden.

Vorbereitung;
Ein Backup via Deja-Dup wurde vom Ubuntu-System erstellt um eine weitere unnütze Kopie der Festplattendaten auf eine externe Festplatte zu bekommen.
Die iso-Datei von Ubuntu 12.10 Alpha3 wurde mit dem, in Ubuntu serienmäßig, integriertem Startmedienersteller auf einen  USB-Stick als Bootmedium erstellt. Der Boot verlief gewohnt normal und die Installationsrichtlinien, inklusive der vollständigen Festplattenformatierung wurden bestimmt. Nach 20 Minuten war die Alpha3 als Neuinstallation auf dem Rechner installiert.
Hinweis: Alpha und Beta-Versionen sind nicht unbedingt für die Produktivsysteme geeignet

Zum System:
Das System bootet mit dem aktuellem Kernel 3.2 doch nach der Aktualisierung startet es bereits mit Kernel 3.5, welcher serienmäßig in Quantal verwendet wird.
Die Bootzeit ist - wohlgemerkt nach der Installation aller meiner notwendigen Programme, Linsen und Menüapplikationen - mit 46 Sekunden genauso schnell wie die der aktuellen PrecisePangolin-Version. Und das bei einem Single-Core ohne SSD-Festplatte. Mir juckt es im Portemonaie, mir so eine SSD-Festplatte zuzulegen. Aber bei dem Prozessor ist jede weitere Aufrüstung wahrscheinlich genausoviel Wert, wie Radkastenverbreiterungen am Golf Diesel.

Grundsätzlich sind Alpha-Versionen aber noch nicht fertig. Das bedeutet, dass Teile des Systems beispielsweise auch hier noch nicht vollständig übersetzt sind. Die Zusammenführung des Me-Menüs mit den Systemsettings gefällt mir aber gut. Ebenso der Nautilus-Dateimanager. Das neue Menü ist nicht komplizierter, nur stylischer, wobei man sich über letzteres auch streiten könnte.

Wichtigster Punkt. Programme. Alles, was ich so brauche, von Photoshop via Wine, Inkscape, Browser, Videobearbeitung und Screenshot-Programme funktioniert bereits. Auch Linsen und das neue Web-Account-Menü funktioniert.
Ich habe bewusst bei dieser Installation auf das Cairo-Dock verzichtet, doch die Installation des Cupertino-Themes von webupd8.org funktionierte nicht. Ebenso verzichte ich derzeitig auf die Faenza-Cupertino-Icons und Ubuntu-Tweak, welches sich beim besten Willen nicht installieren lässt. So muss ich ersteinmal mit Unity und Radiance vorlieb nehmen. Auf die Verschlankung der Rahmen vom Dash und HUD habe ich verzichtet, da sich dies mit möglichen Updates wieder rückgängig macht.  Auch diese Version erkennt meinen Fingerprint-Reader nicht und das interne Bluetooth des TravelMate wird weiterhin ignoriert. Die Aktualisierungsverwaltung, die sich ab 12.10 Software-Updater nennen darf, wurde überarbeitet und macht einen angenehmereren Eindruck.

Für den Rest sage ich: Daumen hoch! 

Mein neues Produktivsystem, so ich nicht vor einem anderem Display sitze, läuft nunmehr mit Ubuntu 12.10 Alpha3 und da aus dieser automatisch auch Anfang September die Beta 1 und die Beta2 und schließlich der RC wird, bleibt es jetzt auch so. Es läuft und macht das, was ich will. Besser geht's doch nicht. Übrigens. Auch das Gestensteuerungsprogramm Easystroke arbeitet und verschafft dem Laptop mit dem Trackpad aus der Apfelfabrik noch mehr Performance.

Ich bin zufrieden.
Ubuntu - wie sollte es auch anders sein.

 //O.F.