Dienstag, 17. Juli 2012

Why Apple Sucks - und Ubuntu besser ist. 10 Fakten für Unentschlossene

Nein ich bin kein Apple-Fanboy. Und, Ja. Ich mag Apple. Aber genau immer nur dann, wenn mal wieder mit Ubuntu etwas nicht funktioniert, was ohne große Eingriffe über das Terminal nicht hinzubekommen ist. Und trotzdem habe ich mindestens 10 Gründe, warum man keinen Apple-Computer kaufen sollte.

Apple vs. Ubuntu - 10 Gründe gegen den Cupertino-Hype


Manchmal, wenn Aufgaben nicht erfüllbar sind, die eigentlich für Ubuntu eine Leichtigkeit sein sollten, wünsche ich mir ein System, welches wirklich funktioniert und auch noch stylisch und highperformant ist. Beispielsweise, wenn ich die frisch fotografierten Bilder vom PlayBook auf den Rechner übertragen muss und dann weiterbearbeiten will. Wenn sich mein Scanner von Brother auch nach stundenlanger Terminalvergewaltigung nicht via WLAN mit dem Rechner verbinden will, obwohl er das unter Windows problemlos tut. Man könnte den Monitor einschlagen oder die Win7-Install-CD herausholen und das System ein letztes mal Platt machen. Sorgenfrei, wenigstens für einige Wochen. Das sind die Momente, wo man sich ein System wünscht, welches "einfach funktioniert".

Und dann gibt es die Momente, in denen man einfach zwei Tasten drückt und "es" einfach funktioniert, man nur weniges Sekunden von der gewünschten Programmfunktion entfernt ist, die Unity- und Dash-Funktionalität zu schätzen gelernt hat und man als Ubuntu-User weiß, dass es um Längen besser ist, als megateure Systemsoftware aus Cupertino oder eine - wenigstens etwas - günstigere Redmond-Lizenz.

Meine ganz persönlichen 10 Gründe, mein Geld nicht an Apple abzugeben:

1) Alte Fehden um den Kern. 
Es ist das alte Spiel. Ubuntu ist Linux - Apple ist Linux.
Apple nahm vor vielen Jahren einen (großen) Teil des Linux-Codes, sperrte diesen und baute sein System darauf auf. Keine Schlechte Idee. Beide Seiten bauten weiter, um das jeweilige System voranzubringen. Man kennt die MacBuntu-Screenshots nicht nur von diesem Blog. Doch letztlich stammen Sie auch aus einer Quelle und sind verfeindet. Und alles nur, weil einer meint, ich nehme das, was andere entwickelt haben und setze viele Leute darauf an, es gegen Geld zu verbessern. Gerade, wenn man beide Geräte vergleicht, stellt man die gleiche Quelle immer sehr oft fest.

2) Windows ist mehr OpenSource als Apple. 
Klingt verrückt, ist aber so. Ubuntu funktioniert auf möglichst vielen Geräten möglichst auch ohne Fehler. Und so kann man auf einem alten Compaq oder Dell auf jedem Fall mit Ubuntu arbeiten. Bei Windows kommt es schon wieder auf die Hardware-Spezifikation an, ob nun XP oder schon Win7 auf das System passt. Doch primär funktioniert es auch auf fast allen Computern gleich. Somit ist Windows näher an der Community als Apple, die sich mit der Drei-Produkte-je-Fachbereich ziemlich festgefahren haben. Nur langsam löst es sich auf. Vielleicht kommt ja tatsächlich ein 7" Tablet.
Apple-Software als frei käufliche CD/DVD für das eigene System? Das wäre der Brüller und durchbruch weltweit. Doch das wollen die Strategen in Cupertino nicht, denn dann würden auf vielen verschiedenen Systemen auch viele verschiedene Fehler auftreten, die man supporten müsste. Die Vorstellung, dass es nur einen Smart, einen Kombi Typ Golf Kombi, einen Multivan vom Format Espace und einen Pic-Up à la Ford F200 geben würde, würde uns wohl auch den Angstschweiß auf die Stirn treiben, oder?

3.) Updates, die alle wollen doch nur wenige holen. 
OSx Mountain Lion steht vor der Tür. Die Jünger und gehirngewaschenen Freaks in den Foren freuen sich schon jetzt einen Wolf. Doch statistisch sind Apple-User gar nicht so updatefreudig, wie Apple es gerne hätte. Warum? Weil es Geld kostet und das System, wie bereits erwähnt, auf dem bestehenden Gerät einfach funktioniert. Ich kenne selbst 3 User, die schon das letzte Update nicht mitgemacht haben und noch mit SnowLeopard und einer sogar mit Leopard unterwegs sind. Nicht ohne Grund sind noch über 50% aller Geräte weltweit auch mit dem gutem alten Windows XP im Netz. In einem gewissen Sinne bremsen die User die Entwicklung selbst aus. Wir könnten vielleicht schon da sein, wo Minority Report vor 5 Jahren schon war. Deshalb nimmt Apple vor einem Update auch Systemverbesserungen im gleichen Jahrgang vor um die alten Geräte vom Markt zu ziehen. Aktuell gibt es Lieferengpässe bei MBP und iMac. Wohl nicht ohne Grund, denn das 2012er MBP mit Retina-Display steht technisch besser da und will auch verkauft werden.

4.) Preisgestaltung nicht für Normalverbraucher
Die Preisstuktur der Geräte ist jenseits von Gut und Böse. Apple legt für seine Geräte die Preise fest, zu denen Apple der Meinung ist, dass der User es noch kauft. Dabei wird auf globale Umrechnungswerte keine Rücksicht genommen. Wenn ein Gerät für 299,-$ in der Keynote angegeben wird, bedeutet das nicht, dass es auch den Gegenwert in Euro kosten wird, sondern mit Wahrscheinlichkeit auch im starken Euroraum mindestens 299,-Euro kosten wird. Von der technischen Performance (siehe Punkt 6) mal ganz abgesehen. Weniger ist mehr. Das ist auch bei Computern so. Wäre die Verkaufsstrategie nicht am Status des jeweiligen Apple-Hypes im Zielland angepasst, sondern an aktueller Währungspolitik, hätten es auch mehr User. Sicherlich müssen die vielen tausend Entwickler bei Apple auch bezahlt werden, doch in gewisser Weise bedient sich Apple immer mehr der Community. Die Apps in iTunes - von Dritten progammiert, in der Hoffnung, dass diese sich verkaufen (und Apple dabei noch mitverdient) - sind nur ein Beispiel.

5.) Patentlaw
96 Mio US-$ dafür, dass Googles neuestes Android-Device nicht auf dem amerikanischen Markt verkaufen darf (für eine Zeit)? Amazing! oder besser Horrible! Das Geld wäre bei Adobe besser aufgehoben gewesen und dann könnten alle iTablets mit dem nächstem Update wahrscheinlich auch Flash. Während Apple vor Jahren noch mit einem Aufschrei aus allen Communitys verklagt wurde oder selbst klagte, sind diese Patentstreitigkeiten langsam so langweilig wie der Irakkrieg oder die KFOR in Afghanistan. In mehr als 60% aller Fälle ist Apple in Patentverfahren als Kläger oder Beklagter verwickelt. Darunter zählen auch Tochterfirmen von Apple. Na, Danke. Die Welt wäre deutlich ruhiger, ohne diese Streitigkeiten. Sicherlich müssen Patente geschützt werden. Jeder soll sein Recht bekommen und auch ich gehe als Blogger mit Anwalt gegen diejenigen vor, die Texte von mir kopieren und selbst ohne Quellen verwenden. Aber inzwischen wurde auch oft genug bekannt, dass auch Apple genügend Ideen anderer kopiert und patentiert (Stichwort: Elementarpatente und logische Funktion- und durch techn. Gegebenheiten verursachte Patente) hat.

6. High-End-Geräte? Irgendetwas ist immer. 
Nehmen wir ein einfaches Beispiel. Das MBP aus dem Modelljahr 2011. Kein Schlechtes Gerät. 2,5 GHz Dual-Core Intel Core i5, Turbo Boost bis zu 3,1 GHz, 4 GB 1600 MHz Arbeitsspeicher, 500 GB Festplatte mit 5400 U/Min. und Intel HD Graphics 4000 Karte. Toll. Doch für 1249,-€. Schaut man genau in anderen Online-Stores, findet man diese Spezifikationen in so einigen Geräten. Selbst bei Ebay werden Asus X53 und andere Geräte mit teilweise mehr RAM und schnellerer Festplatte für 500 Euro weniger gehandelt. Ein voll funktionierendes Windows inklusive. Kommt dann noch der Fakt, von nicht austauschbaren Teilen (wie gelötete Ram) hinzu, sollte man es sich genauf überlegen, ob ein Mac wirklich sinn macht, oder ob man das Geld nicht woanders besser investiert. Novum sind auf jeden Fall die Akkus, die eine unglaubliche Haltbarkeit und Qualität aufweisen, doch für 500 Euro weniger würde ich auch damit leben können, den Akku nach zwei Jahren austauschen zu müssen.

7) Hig-End-Software? Irgendetwas ist immer. 
Glaubt jemand, dass OSx fehlerfrei läuft? Sicherlich. Doch die Wahrheit sieht anders aus. Kauft man die preiswertesten Apple-Geräte und rüstet nicht wenigstens im RAM nach, wird man hier Performanceeinbußen feststellen, die man auch bei anderen Geräten hat. Langsamer boot, langsamer Programmstart und das vielgepriesene Multitasking ist mit den schwächsten Rechnern auch nicht besonders empfehlenswert. High-End-Software setzt auch immer High-End-Geräte voraus. Das war so und wird auch immer so bleiben. Ein F1-Flitzer fährt auch nicht mit Baumarkt-Winterreifen Rundenrekorde und ausgefeilt sind die Geräte auch nicht. Gefeilt bis in die letzte Ecke, doch auf der Strecke anfällig. Wie auch die Software. Hier leistet sich Apple im Problemfall den kostenlosen Support. Ein positives Signal, doch wo wäre Ubuntu, wenn es sich an Geräte - beispielsweise an System76 - binden würde? Vielleicht viel weiter, vielleicht aber weiter zurück als jemals zuvor? Zudem  gibt es kaum eine Funktion, die Ubuntu nicht auch kann. Jedenfalls softwareseitig und mit den halbjährlichen kostenlosen Upgrades kommen neue Funktionen hinzu. Manchmal sind sie bereits vorhanden. So wie das Notifikation-Center aus dem kommenden Mountain Lion, welches mit Gwibber und dem Nachrichtenmenü im Panel schon seit 11.04 vorhanden ist.

8) Pushing und Pressing
Sie pressen und pushen Mitbewerber und die Entwickler aus dem Spielfeld. Über die Strategien und Unwirtlichkeiten wurde schon viel berichtet. Und das nicht nur durch die Patentgeschichten. Weigert sich ein innovativer Entwickler, eine Idee zur Verfügung zu stellen und klappt das Patentverfahren nicht, wird er einfach aufgekauft oder von allen Seiten mit schweren Granaten beschossen. Wer nicht in Apples System passt oder sich nicht anpassen lässt, wird geblockt und solange gedrückt, bis er freiwillig kommt. Für Mitbewerber oder Software bezahlen? Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Adobe die Flash-Lizenzen für Apple freiwillig freigibt, wo sich Apple doch hartnäckig weigert, diese Ressourcen den Usern zur Verfügung zu stellen. Für mich beispielsweise ein Elementar-Grund, auf ein BlackBerry-Playbook zu setzen, statt auf ein iPad.

8) Ein Hype, der keiner ist
Psychologen nennen das Phänomen Gehirnwäsche. Kriminalisten übrigens auch. Der Hype wird künstlich generiert und seit mindestens 15 Jahren auch künstlich am Leben gehalten. Ein Punkt hierbei sind natürlich die Keynotes, die wie ein Event dargestellt werden und die Leute auf Hyperteure Geräte fokussiert werden. Ein weiterer Grund ist die Kundenansprache des Konzern. Du steht auf der Tagesordnung und ganz Ikea-like scheint es auch hier zu funktionieren. Werde Teil einer elitären Gemeinschaft und nutze das Gerät, was zu Dir passt und das macht was Du willst. Hört man Apple-User über das eigene System, ist das einfach nur geil. Argumente, warum das so ist, konnte uns eigentlich bisher keiner bieten. Sie klingen alle argumentationslos gehirngewaschen und elitär. Nicht mehr und nicht weniger. Unsere Ubuntu-Rechner machen eigentlich auch das, was wir wollen, wenn man von der Scannerkonnektivität oder der Verbindung zum Tablet mal absieht. Aber dafür gibt es einen, der Windows7 im DualBoot hat und bei Bedarf eben mit dem Redmond-System gestartet wird. Auch wenn's manchmal nervt. Im Vergleich der Jahre der Entwicklung ist Canonical mit Ubuntu allerdings schon deutlich weiter als Apple im gleichen Zeitraum.

9) Eigene Devices perfekt - Der Rest geht unter
Die eigenen Devices von Apple funktionieren mit Apple-Software fast perfekt. Die Kommunikation zwischen den Geräten auch. Zugegeben. Doch ein Telefon mit Ubuntu will ich deshalb trotzdem nicht. Auch kein Ubuntu-TV. Wenn sich mein Tablet und Telefon so mit allen Rechnern verbinden könnte, wie es mit Apple-Geräten funktioniert, wäre ich schon froh. Doch wenn auch Apple als Software mit anderen Geräten kommunizieren kann, bedeutet das nicht, dass auch zwischen den Geräten der Friede herrscht oder dass es einfach ist, Musikdateien aus iTunes auf einen stinknormalen mp3-Player zu bringen. Ubuntu ist seit 11.10 nativ auch auf Tablets verwendbar und wenn sich der Boot hier noch auf  Windowstablets beschränken muss, würde dank Nitroshare sogar das Airdrop zwischen den Devices funktionieren. Das Ubuntu-Phone steht in der Pipeline und ist für Herbst 2013 bzw. Frühjahr 2014 geplant. Ich glaube ja eher, dass der Patentkrieg hier dem noch einen Strich durch die Rechnung macht, doch PC-System für alle Rechner und tablettauglichkeit bei Windows (und ausgewählten Android-Tablets) reicht auch ersteinmal.

10) Spitze erreicht
Analysiert man den Markt an Geräten, Betriebssytemen für Computer und Betriebssystemen für die mobilen Endgeräte, stellt man unweigerlich fest, dass die Spitze fast erreicht ist.
Apple kann sich kaum noch verbessern. Natürlich wäre bei den Verkaufszahlen noch einiges zu holen, doch selbst MediaMarkt verkauft die Geräte schon unter Einkaufspreis und hat keine Gewinnspanne daran (Insiderquelle) doch das System kann auch kaum noch verbessert werden. In Teilbereichen noch, doch spätestens mit OS7 und OSx11.5 wäre die Fahnenstange des machbaren erreicht. Je größer die Schere der Userinterfaces - sprich Benutzeroberflächen -  zwischen PC-Nutzern und Apple-Usern wird, desto schwieriger wird es für Apple auch, im Markt Schritt zu halten. Die Logik dahinter ist ganz einfach. Wenn der Hype um diese Geräte anhalten würde, wäre die nächste Generation die "Generation Swipe'nPitch". Wer könnte dann noch eine Tastatur oder Maus bedienen, wenn alles nur noch durch Gesten gesteuert wird? Was kommt nach den Gesten? Mehr Finger können wir ja auch nicht bekommen. Zweihandsteuerung über virtuelle Trackpads? Augenkontrolle und Steuerung der Bildschirminhalte durch Abgleich meiner Blickposition? (Ich stelle mir gerade vor, ich würde mir damit einen Schmuddelfilm am Rechner ansehen. Würde das System dann automatisch anhand meines Blickwinkels hineinzoomen? Nein, das möchte ich nun wirklich nicht. :-) )


Sicher würden mir noch mehr Gründe einfallen, nicht auf Apple setzen zu müssen. Doch ich mag's und benutze es (gelegentlich) trotzdem. Einen Ubuntu-Blog kann man auch nicht mit einem Mac-Mini schreiben. In manchen Punkten ist es schon manchmal peinlich, einen Mac zu haben. Ubuntu wirkt da solider und interessanter, wobei mir noch immer viele mit "Linux, das ist doch kompliziert." entgegentreten. Doch im Grunde kann Ubuntu genau dahin, wo Apple derzeitig ist.

Deshalb: Erzählen Sie Freunden von "Ihrem" Ubuntu. Erstellen Sie Live-Sticks mit 32 bzw. 64 Bit und präsentieren Sie das Programm vom Stick und stellen Sie es beiläufig lauffähig vom Stick vor. Man muss es ja noch nicht installieren, doch vielleicht gefällt es ja einem Freund und dessen Rechner wird statt dem herkömmlichen und oft viel zu langsamen Windows wieder fixer und die Useranforderungen sind nicht zu speziell. Dann installieren Sie ein sicheres und aktuelles Ubuntu bei Freunden und unterstützen Sie diesen bei der Verwendung und Findung von guten Supportquellen. 


Das hilft allemal mehr, als einem der reichsten Konzernen der Welt für schlechte Produkte noch mehr Geld in den Rachen zu werfen. 


Das meint jedenfalls 


//O.F.




PS: Bevor jetzt böse Kommentare losbrechen. Ich benutze alle drei Betriebssysteme + BB OS + Android und es ist meine ganz persönliche und für mich hier offiziell begründete Meinung, dass Apple Sucks. Nicht mehr und nicht weniger.