Donnerstag, 19. Juli 2012

Gimp 2.8 - Die Alternative zu Photoshop wird perfekt

Eigentlich stimmt die Headline nicht ganz. Gimp war schon immer eine gute Alternative zu Adobes Photoshop und anderen hochgradig professionellen Grafikprogrammen. Viele Professionals setzen schon seit Jahren auf Gimp und fahren sehr gut mit dieser OpenSource-Software.


Gimp 2.8 für Ubuntu verfügbar. 


Es ist schon einige Wochen her, als das neueste Gimp für Ubuntu-Distros veröffentlicht wurde und auf dieses Upgrade haben wahrscheinlich tausende Menschen gewartet. Noch länger ist es her, dass die Version 2.6 als direkter Vorgänger vorgestellt wurde. Mehrere Jahre dauerte nun die Weiterentwicklung und obwohl viele Plugins die Funktionen um ein vielfaches erweiterten. Ein Freund von Gimp war ich deswegen trotzdem nie. Erstens hatte ich eine "arschteure" Photoshop-Lizenz und einen schnellen Windows-Rechner und zweitens war es mir zu kompliziert. Diese frei auf dem Desktop schwebenden Fensterchen waren nichts für mich und nichts für andere User. So blieb ich  bei PS und andere konnten sich daran verzeizen. Selbst das Usermenü ist bei Gimp entschieden anders, da die Macher von Gimp die Programme eher nach Logik als nach Handling sortiert hatten. 

Doch mit der ersten Testversion von Gimp 2-7, einer inoffiziellen Alpha von 2.8, gab es die Möglichkeit, die Fenster zusammenzuziehen. So gewöhnte ich mich an die Oberfläche und an das Menü. Es war auch für mich, als Semi-Profi-Grafiker eine gute und gelungene Alternative zu Photoshop, welches mir unter Wine sowieso öfter mal Probleme bereitet. Irgendwann kam mir Gimp dann aber wieder abhanden und so war PS auf Win7 wieder erster Wahl. Doch nun ist es in der aktuellen Version möglich, die Fenster gleich von Anfang an zusammenzuziehen und eine vollwertige Arbeitsfläche zu haben.

Installation:

Hinweis: Wer bereits eine frühere Version installiert hat, sollte diese über das Softwarecenter entfernen. Danach sollte die Installation problemlos funktionieren.



sudo add-apt-repository ppa:otto-kesselgulasch/gimp
sudo apt-get update
sudo apt-get install gimp


Die PPA-Quelle wieder bestätigen und die Installation entsprechend auch und schon kann Gimp über das Dash gestartet werden. 

Das Programm startet gefühlt etwas schneller, als die 2.6er Version.



Das wichtigste Feature in dieser Version ist die Verbindungsmöglichkeit der einzelnen Fenster miteinander. Somit erhält man ein vollwertiges "Photoshop-Fenster" und man findet sich noch leichter zurecht. Es ist gleichzeitig intuitiver geworden und auch in dieser Version lassen sich die beliebten Plugins installieren. Das Programm läuft gewohnt stabil und ist die Must-Have-Empfehlung für alle, die  es für Grafikbearbeitung ausprobieren wollen. Fenster lassen sich nun ebenfalls besser anordnen und wie üblich lässt das Programm auch keine Funktion vermissen, die man von PS kennt.

Durch die verbundenen Fenster entfällt natürlich die ständige Aktivierung der aktiven Fenster. Das war für Multi-Monitorsysteme mal gut, doch heute hat jeder einen schnellen Rechner mit recht großem Display und kann auch so daran arbeiten. 

Extratipp:
Merkt man sich ein wenig die Programmfunktionen und deren Position im Menü, ist übrigens die Arbeit via Ubuntu HUD erste Wahl, da man sich die Mausbewegungen ebenfalls spart und über Alt und dann Befehl auch unter Gimp zum richtigen Menübefehl gelangen.

Ausprobieren hilft auch hier wieder. Man benötigt etwas Zeit und Geduld, doch Gimp kann sich auch in dieser Version weiter als professionelles Tool für Grafikbearbeitung erweisen. Wer braucht da noch die teuren kommerziellen Softwareprodukte aus anderen Häusern? 

Viel Spaß damit wünscht

//O.F.