Dienstag, 6. März 2012

Ubuntu schaltet Google Ads

Ehrgeizig sind die Ziele von Canonical unbestritten. Mehr als 200 Mio Anwender bis zum Jahre 2015. Dazu bis dahin - inkl. Ubuntu 12.04 -  ganze sieben neue Versionen. Kein Wunder also, dass Canonical auch etwas Werbung machen muss. Doch für ganz so sinnvoll halten wir das eigentlich nicht. Warum das so ist, lesen Sie in diesem Artikel.

Cannonical schaltet Ubuntu-Reklame via Google
Etwas ungewöhnlich ist es schon, wenn man Geld für die Werbung zu einem kostenlosen Produkt ausgibt. Es ist ungefähr so, als schaltet man Plakatwerbung für eine Verschenkaktion. Letzteres hat sich bei vielen Sachen auch schon oft bewährt, doch Ubuntu ist irgendwie auch keine Prepaid-Karte oder ein Geschenkgutschein. .

Die obigen Ziele von Canonical mit Ubuntu sind sehr ehrgeizig. Die Verbindung des Betriebssystem mit anderen Geräten (Tablets, Phones) wird in den nächsten Jahren weiter ausgebaut und stabilisiert die Performance von Ubuntu auf dem Markt. Viele neue Nutzer werden das System wiegen, messen und für gut befinden, Doch nur die Community alleine wird nicht ausreichen, die gesteckten User-Zahlen zu erreichen.  Wohl auch deshalb schaltete Canonical oder eine beauftragte Agentur nunmehr Google-Ads, welche speziell auf eine Landing-Page von Ubuntu führt.  No viruses, no spyware, no hijacks steht in großen Lettern und Links zum Download und zur Demo sind integriert. Weiterführend findet man dort alle Informationen über das System innerhalb von Ubuntu.
Interessanterweise und von den Usern kaum bemerkt, wurde als Präsentationsbild für den Ubuntu-Desktop dort auf der Landeseite, ein ACER Ultrabook aus der S-Serie verwendet, welches sich in den Formaten und Leistungsspezifika kaum vom MacBook Air unterscheidet. Eine Kampfansage oder der Hinweis auf die Nähe zum Cupertino-OS? Wir wissen es nicht. Vielleicht verrät es uns ja mal jemand.

Ist Google-Ads der richtige Weg? 
Wer sich etwas mit Google-Werbung auskennt, weiß auch um die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten solcher Kampagnen. Das grundsätzlich contentsensitiv ausgerichtete Ads-System des Suchmaschinengiganten erreicht eine riesige Zielgruppe. Jedenfalls innerhalb der Suchergebnisse. Doch es birgt auch Gefahren. Budget wird schnell verpulvert, wenn Kampagnen nicht zu 100% korrekt eingegeben werden und die Gefahr, dass Mitbewerber die CPC-Rate in die Höhe Treiben ist ebenfalls entsprechend hoch. Aus eigener Erfahrung aus unseren Agenturen wissen wir auch, dass die Erfolgsrate gegenüber anderen Online-Werbekampagnen durchaus unter den Erwartungen liegen kann. Die Ursache liegt schlicht und einfach in der Tatsache, dass User, die die Reklame auf einer Seite angezeigt bekommen, eigentlich schon auf Seiten zu diesem Thema sind und dort in der Regel auch passende Links finden. Beispiel: OMGUbuntu, wo ein User die Anzeige gestern im oberen Bereich fand.
Bild: Quelle OMG!

CPV-Raten sind hoch und die Gebühren entsprechend. Derzeitig favorisieren wir eher gesteuerte Kampagnen innerhalb der SocialNetworks, die von der Treffereffizienz deutlich interessanter sind. Zudem klicken Ubuntu- oder LinuxUser sowieso alles, was mit dem Thema irgendwie zu tun hat, da es noch immer genug Dinge gibt, die nicht Windows-Like (oder wer mag Apple-Like) funktionieren. Links zu Ubuntu gibt es hier auch im Themenbereich oben in Hülle und Fülle. Auch, wenn wir mit eingeblendeter Ads-Werbung diese Seite finanzieren, wollen wir die User doch bitten: Bei eingeblendeter Ubuntu-Werbung nicht Klicken.
Unsere Begründung: Es kostet Geld, welches von Canonical teuer verdient werden muss, von Spendern stammt und in der Entwicklung des Systems und neuer Devices besser aufgehoben wäre.
Sollte etwas anderes eingeblendet werden, haben wir natürlich nichts gegen einen Klick. Verständlicherweise.

Aber vielleicht macht dieser Vorstoß auch Schule. Es gibt bereits zahlreiche Unternehmen, die sich intensiv mit Ubuntu als Haupt-Betriebssystem auf der Hardware auseinandersezten und vielleicht sehen sich diese nunmehr bestätigt, auch selbst in diese Richtung aktiv zu werden und auch selbst Werbung mit oder für Ubuntu zu schalten.

Wäre doch mal eine Maßnahme. Wie wir aus gut unterrichteten Quellen erfahren haben, plant der 1. offizielle Ubuntu-Store in Berlin bei seinem Launch eine riesige Kampagne über das SocialNetwork-Portal Facebook. Wir bleiben dran und zeigen auch an dieser Stelle, wie es wird.

//O.F.