Montag, 20. Februar 2012

Blackberry mit Ubuntu synchronisieren mit Linberry

Der pure Zufall spülte einen Blackberry auf den Schreibtisch und sofort warf sich die Frage auf, wie sich das RIM-Gerät wohl mit Ubuntu synchronisieren ließe. Einiges an Entwicklungen haben wir ausprobiert und sind bei einer Beta hängengeblieben. Linberry - Desktop Suite für Ubuntu. Wie sie funktioniert und was sie kann, lesen Sie in diesem Artikel.


Blackberry Desktop Software für Linux und Ubuntu - Linberry

Die Synchronisierung der modernen Smartphones ist für Entwickler von freier Software alles andere als Einfach. Zu schnell kommen neue Versionen der Betriebssysteme und die Änderungen müssen immer gleich übernommen werden. Zudem sind die Applikationen für OpenSource-Software auch fast immer gratis erhältlich. Somit stehen Entwickler vor dem Problem, kommerziell erstellte Software kostenlos für User von Linux-Systemen verbinden zu müssen und natürlich auch mit der kommerziellen Entwicklung Schritt halten zu müssen. Keine leichte Aufgabe und wenn man sich so ansieht, wie bescheiden man als Anwender iPhones, Androids und S60-Smartphones von Nokia oder SonyEricsson mit Linux synchronisieren kann, vergeht vielen Anwendern der Spaß am kostenlosen Betriebssystem. Hersteller unterstützen die Implementierung zu Linux noch nicht bzw. nicht verstärkt. Ein Manko, welches schnellstmöglich auch von Canonical ausgebügelt werden müsste.  Wenigstens die Erkennung der Speicherkarten funktioniert bei fast allen Smartphones, sobald diese via USB-Kabel angeschlossen werden. So kann man wenigstens Musik und Bilder sichern oder tauschen, bearbeiten, synchronisieren, etc.

Wer Ubuntu oder eine andere Linux-Distro benutzt will etwas anderes als andere. Wer einen Blackberry hat auch und oben erwähnter Blackberry, welcher auf die hübsche Typbezeichnung Bold 9700 hört, ist so ein Kandidat, der anders ist. Wie kann man diesen nun mit Ubuntu Synchronisieren. Google macht schlau, war auch unsere Devise und nachdem die offizielle RIM Desktop-Software in Version 7, 6 und auch in 5 nur sehr bescheiden unter Wine auf Ubuntu 11.10 zum laufen zu bringen war und auch die Entwicklung "Berry" nicht wirklich darstellbar war,  stießen wir auf das spanische Projekt Linberry.

Das Linberry-Paket enthält .deb-Dateien, welche installiert werden müssen. Wir empfehlen hier an dieser Stelle gdebi aus dem Software-Center, welches diese Arbeit schneller als das Selbige erledigt. Zudem kommen Debian-Pakete öfter vor. Kann man also immer gebrauchen.  Nach dem Entpackungsvorgang und dem Versuch das Linberry.deb-Programm zu installieren, meckerte unser Ubuntu über nicht erfüllte
Abhängigkeiten. Kurz entschlossen installierten wir also erst alle Bibliotheken in dem Paket und dann die Linberry-Datei. Und siehe da. Es funktionierte gleich auf Anhieb. Programm gestartet, USB-Kabel samt Bold mit dem Rechner verbunden und schon läuft's. Zuerst öffnet sich allerdings ein Fenster, welches einen Pin haben möchte, der für die Nutzung des Gerätes als Modem gedacht ist. Die Software bietet kündigen als Abbruch-Taste und ist der permanent schlechten Übersetzung des Programmes aus dem spanisch/portugiesischem geschuldet.

Wir haben darauf verzichtet, denn der Rechner hatte bereits netzanschluss, doch für die Nutzung am Laptop als Mobilmodem ist das gar keine schlechte Idee, denn die Stickkompatibilität ist bekanntlich unter Ubuntu auch nicht weit her. Die grafische Oberfläche überrascht und ist voll mit allen wesentlichen Funktionen, die man auch von der offiziellen Desktop-Software kennt. Es sieht sogar recht chic aus, müssen wir gestehen. Das Gerät wurde erkannt und die Software bietet uns nun Funktionen wie Backup erstellen, Backup einspielen, Kontakte bearbeiten (Fotos und Kontaktdaten modifizieren) ansehen oder auch die Installation und Deinstallation von Apps (Applikationen / Programmen) auf dem Blackberry.
Selbst die Installation von COD-Dateien ist möglich.

Das Programm kann man sich hier auf der offiziellen Linberry-Seite downloaden. (Oben Links der farblich hinterlegte Button ist der Download-Link. Man kann die Seite mit Chrome auch komplett übersetzen lassen.

Für uns ist Linberry die beste Desktop Software für Linux. Bleibt zu hoffen, dass der Entwickler diese weiter bearbeitet oder sich jemand findet, der die Software auch in englischer Sprache oder in besserer Übersetzung zur Verfügung stellt. Wir haben es unter Ubuntu 11.04, 11.10 und in der Alpha von Precise Pangolin 12.04 getestet. In allen drei Betriebssystemversionen lief es einwandfrei.

Fazit:
Für Ubuntu und Blackberry-User ein Must-Have, welches besser funktioniert als jede andere bisher getestete Sync-Software für Smartphones. Unter den Programmen für Blackberry ist Linberry die bisher ungeschlagene Nr.1