Donnerstag, 3. April 2014

Canonical stellt Ubuntu One und Music ein

Es klingt wie ein Aprilscherz, doch wird  für viele Nutzer bittere Realität. Canonical stellt den Musicshop und auch die Cloud nach fast 5 Jahren wieder ein.

Ubuntu One File Sync & Music vor dem Aus

Auf dem offiziellen Blog von Ubuntu gab es folgendes zu lesen:

"[...] the free storage wars aren’t a sustainable place for us to be, particularly with other services now regularly offering 25GB-50GB free storage. If we offer a service, we want it to compete on a global scale, and for Ubuntu One to continue to do that would require more investment than we are willing to make".

Im Klartext bedeutet dies, dass der Cloudservice mit 5 GB bei Canonical bei weitem nicht hinter den durchschnittlichen Angeboten der Mitbewerber mithalten kann und trotzdem für Canonical enorme Kosten verursacht, die das Unternehmen nicht mehr deckeln will.

Der Musikdienst brachte auch nicht den gewünschten Erfolg und trug die Kosten für Lizenzen, Server und Service offensichtlich auch nicht. Beide Services gehen damit im Sommer auf das Abstellgleis.

Canonical’s CEO Jane Silber sagte, dass die Cloud ab 01.07. nicht mehr mit neuen Dateien bestückt werden kann und alles, was gespeichert ist, endgültig zum 31.07.2014 gelöscht wird. Dies bedeutet, dass die User ihre Cloud überprüfen sollten und die Bilder, Musikdateien, Dokumente und anderes wieder auf den Rechner holen müssen. Musik kann schon seit gestern nicht mehr gekauft werden.

Diese Veränderung wird den Login im Ubuntu-Single-Sign-On nicht berühren. Es müssen nun Alternativen wie GDrive, Dropbox oder MSLive benutzt werden. Besonders schade ist dies, da Canonical unter den Nutzern einen hohen Trust besaß und viele Cloud-Neulinge hier in die Materie eingestiegen sind. Aber der Zuspruch und vor allem wohl das Zusatzgeschäft für mehr Cloudspeicher wurde wohl nicht so angenommen, wie Canonical sich das erhofft hatte.

Wie wichtig ist eine Cloud?
Grundsätzlich ist so ein Service nur für wenige Nutzer von Bedeutung. Doch für ein erfolgreiches OS ist es elementar, es anzubieten. Vom Tablet, PC und Smartphone auf Dateien zugreifen zu können und diese auch aus der Cloud verteilen zu können, ist vielen Usern wichtig. (Also Quasi eher das, man könnte wenn man wollte.) Vom Angebot her, brachte Ubuntu One Canonical mit diesem Service nahe an die Funktionalität von Apple heran. Nunmehr hat Cupertino und Redmond wieder einen riesigen Vorsprung. Gerade in Bezug auf die kommenden Smartphones und Tablets, kann dieser Service hier zu negativen Kaufentscheidungen führen. Für mich ist das UbuntuPhone und ein Tablet mit Ubuntu Touch damit definitv damit von der Wunschliste für dieses Jahr verschwunden. Es ist damit für mich uninteressant, denn mit dem Service hätte es perfekt funktioniert und wäre "gruppenrein" geblieben. 

Wer nach Alternativen bei Drittanbietern sucht, sollte sich genau fragen, ob und wieviel Cloud man wirklich braucht. Die Einstellung eines Services ist auch immer die Chance, den eigentlichen Bedarf neu zu überdenken.

Schade, meint

//O.F.