Montag, 7. Mai 2012

Hardware im Test - Ubuntu 12.04 auf Lenovo IdeaPad S10e

Das Lenovo IdeaPad S10e Netbook ist nicht mehr das neueste Gerät. Doch hardwareseitig ist es gut ausgestattet, dass es eigentlich mehr könnte als das fabrikmäßige XP zu fahren. Wie sieht es aus mit der aktuellen Version von Ubuntu in 12.04 auf dem kleinen Alleskönner? Wir haben es getestet. Läuft Precise Pangolin auch hier? In diesem Artikel steht's.


Ubuntu 12.04 auf Lenovo IdeaPad S10e - Der Hardware-Check

Neuere Netbooks werden derzeitig meist mit dem nicht mehr ganz so taufrischem Windows7 ausgeliefert oder besitzen das abgespeckte Paket Windows7 Starter. Das hat auch einen Grund, denn die Netbooks sind zwar klein, handlich und erleichtern gerade unterwegs die Arbeit ungemein, doch sind sie oft auch mit dem installiertem Betriebssystem reichlich überfordert. Warum die Hersteller hier schon längst nicht auf Alternativen wie Ubuntu oder Mint umgestiegen sind bleibt mir persönlich bis heute ein Rätsel.

Was macht man aber nun, wenn man ein älteres Netbook erwirbt? Zwei Jahre alte Geräte fahren oft noch auf XP, da Windows oft noch nicht für die Hersteller und diese Geräte freigegeben war. Es ist jetzt nicht so, dass wir Windows allgemein verteufeln und XP und Windows7 hassen wie die Pest, doch ein über 10 Jahre altes Betriebssystem muss es ja wirklich nicht mehr sein. So geht es auch dem IdeaPad von Lenovo.

Das chice 10" Netbook gehört zu den ausgereiften und soliden Geräten auf dem Markt. Technisch wurde es mit dem Atom N270 Prozessor ausgestattet, der 1,6Ghz Leistung freigibt. Ganze 2GB Arbeitsspeicher sind üppig und stellen dabei sogar unser, fast baugleiches und kürzlich vorgestelltes, Samsung NC10 Netbook in den Schatten. Die Festplattenkapazitäten schwanken zwischen 120 und 160GB, je nach Modellspezifikation.

Der Zufall wollte es, dass sich Frau Nachbarin nun mal wieder über ihr immer langsamer werdendes Netbook ärgerte und um Rat fragte. Die Wahl war einfach. XP mal wieder neu aufsetzen und allen Müll löschen oder mal was neues ausprobieren. Wenn man aber nun für Neues nicht abgeneigt ist und einen "Ubuntu-Nerd" als Nachbarn hat, fällt die Wahl auch wirklich nicht schwer. :-)
Zum Eingewöhnen wurde Ubuntu in der aktuellsten Version im DualBoot-Modus installiert aber die Bootreihenfolge nicht auf "XP zuerst" umgestellt. Letzteres wäre auch ziemlich unsinnig gewesen, da man durch den DualBoot und die benutzung des alten Betriebssystemes ja das neue und moderne gar nicht oder nur viel zu selten ausprobiert. Also blieb es bei der Einstellung des Grub-Bootladers, mit Ubuntu zu starten. Die Umstellmöglichkeit besteht ja weiterhin und an die Dateien unter XP kommt man ja trotzdem ran.

Knappe 25 Minuten benötigte das IdeaPad für die Installation des Systems und war nach der Einbindung in das Funk-Netzwerk auch sofort einsatzbereit. Das Lenovo Netbook bootet nun innerhalb von 51 Sekunden aus dem Stand das neueste Ubuntu mit Unity. Ein ordentlicher Wert, denn XP benötigt deutlich länger und ist nach der Anzeige des Desktops noch lange nicht im WLAN und Antivirus-Programme und Tools laden auch noch nach. Die Bootzeit lässt sich über den Einstellungen im Grub des Bootloaders theoretisch noch verkürzen, da dieser ja noch beide Versionen zum Boot anbietet und eine gewisse Entscheidungszeit eingestellt hat. Dies ist allerdings nicht so zwingend erforderlich.

Es läuft und läuft und läuft und läuft. Alle Hardwarekomponenten werden out-of-the-box erkannt und die Prozessorlast liegt deutlich unter der, der vorherigen XP-Version. WLAN, Kamera und USB-Anschlüsse, Touchpad und Audio sind sofort einsatzbereit, ohne nachträglich Treiber installieren zu müssen.



Ein paar sinnvolle Änderungen nach der Installation von Ubuntu 12.04  und optische Anpassungen wurden noch durchgeführt und nach einer kleinen Schulung zum Software-Center und zur Benutzung gibt es nun einen zufriedenen Ubuntu-User mehr.

So muss es sein, denk sich....

//O.F.