Sonntag, 18. Dezember 2011

Endlich Paypal Support im Ubuntu Software-Center

Die Kaufangebote im Software-Center (manche Ubuntu-Jünger nennen es trotzdem Ubuntu App-Store), lassen derzeitig noch deutlich zu Wünschen übrig. Ein paar Zeitschriften und vielleicht zwei Hand voll Spiele. Doch das kann sich sehr bald ändern, denn Canonical launchte nun den Paypal-Support im Software-Center für Entwickler und natürlich Käufer und erleichtert damit das Einkaufsprozedere erheblich.  

Nun auch Paypal im Ubuntu Software-Center möglich  

Wie bereits erwähnt, sind die aktuellen Kaufangebote - für meinen Geschmack jedenfalls - noch nicht so prickelnd. Von einem App-Store - Verzeihung: Software-Center - stellt man sich bei Kaufangeboten doch deutlich etwas anderes vor. OpenSource hin oder her. Man will ja nicht nur Gratis-Software haben und manch User ist durchaus bereit, auch Geld für gute Software zu bezahlen. Ich selbst bin es jedenfalls. Erst kürzlich schrieb ich die Entwickler des Firmen-Finanzverwaltungsprogrammes "Fakturama" an, da ich einen Spendenbutton auf deren Downloadseite vermisste. Die haben leider keinen, doch das Programm ist so gut, dass ich es für den Business-Einsatz auch kaufen würde wollen. Schade, finde ich persönlich.

Doch die Angebote im Software-Center können bald deutlich an Quantität (Menge) und in Qualität (selbstredend) zunehmen, denn Canonical ließ nun, wie vor einigen Wochen angekündigt, auch die Bezahlung via Paypal im Software-Center zu. Das schafft einen großen, neuen Käuferkreis und noch mehr Anreiz für die Entwickler.

Bisher konnte Software nur via verschiedenster Kreditkarten gekauft werden. Nun ist Deutschland nicht gerade das Völkchen, bei der die Kreditkartennutzung beliebt ist. Paypal bringt es da dann schon lieber, da viele Guthaben auf Paypal gerne als Spielgeld verwenden. Kreditkarten haben zudem für jeden Kauf auch hohe Gebührensätze und die Prepaid-Kreditkarten zum vorabaufladen sind noch nicht sehr geläufig.
Allerdings sind diese, durch Schufa-Freiheit und bei voller Legitimationsfreischaltung durchaus weltweit einsetzbar und als sehr sicheres Zahlungsmittel im Urlaub oder bei Online-Einkäufen zu betrachten.


Nun gibt es also auch Paypal und die Nutzer des Ebay-Finanzdienstes wird es freuen.
Nach dem Klick auf ein Kaufprodukt kommt man wie gewohnt zur Login-Seite, für die die hinterlegte Mailadresse und das Passwort für Ubuntu-One notwendig ist. Jetzt kann man zwischen Kreditkarte und Paypal wählen und den Kauf via Paypal bestätigen.

Der Download startet automatisch und die Software ist sofort auf dem System verfügbar.

Bei genauer Betrachtung könnte es durch diese Einführung auch einen kleinen Wermutstropfen geben. Paypal ist bei Entwicklern als Zahlungsdienst sehr beliebt. Der Verdacht liegt daher auch Nahe, dass Entwickler großer Programme nunmehr auf Voll- und Teilversionen mit eingeschränkter Nutzbarkeit umswitchen und sich die Arbeit nun von denen bezahlen lassen, die die jeweilige Vollversion für die Arbeit benötigen. Wird es zukünftig von jedem Programm zwei verschiedene Versionen geben? Einmal für die Gratis-Fraktion und einmal für diejenigen, die das volle Paket benötigen? Ähnlich wie in Apples App-Store. Das richtig große Musikeditorprogramm gibt es dort auch nur für (überzogene) 200 Euronen. Bei Blender oder OpenShot könnte ich mir das gut vorstellen. Auch bei einigen anderen Programmen, wie das oben erwähnte Fakturama, beispielsweise. Bei anderen Betriebssystemen ist die Praxis schon lange üblich. Kommen wir in eine Zwei-Klassen-OpenSource-Gesellschaft?

Wir werden abwarten müssen, ob dies so passiert. Bis dahin hoffen wir auf viele schöne neue Programme für das Software-Center.

//O.F.