Donnerstag, 29. Dezember 2011

Ubuntu Live auf USB-Stick - Ubuntu überall verwenden

Wäre es nicht ideal, wenn man sein Lieblingsbetriebssystem immer und überall dabei hat? Wenn man auf seine Daten auf jedem Rechner der Welt zugreifen könnte? Man würde nichteinmal einen eigenen Computer benötigen. Mit Live-USB-Install ist es ganz einfach. Wie es funktioniert, lesen Sie in diesem Artikel.

 Live-USB-Install - Ubuntu und die eigenen Daten jederzeit verfügbar haben

Einige sagen jetzt sicher, dass es doch eigentlich genug Cloud-Services gibt, die das realisieren würden. Von Google, über T-Online, Microsoft bis hin zu Ubuntu One. Cloud-Dienste für die Datenspeicherung online gibt es wie Sand am Meer. Man könnte jederzeit von jedem Computer auf die Daten zugreifen, diese bearbeiten und wieder speichern und dort ablegen. Eigentlich keine schlechte Idee. Die Kompatibilität mit verschiedenen Betriebssystemen ist heutzutage sowieso fast vollständig gegeben.
Doch Cloud's sind nicht jedermanns Sache. Meine auch nicht. Ich will nichts in irgendwelche Onlinespeicher packen, von denen ich nicht genau weiß, was der Anbieter mit den Daten macht oder wie sicher die dort sind oder wie lange der Anbieter überhaupt existiert. Die Welt ist viel zu schnell in diesem Bereich.

Gut. Für Leute wie mich gibt es natürlich noch USB-Sticks. Man kann seine Daten und wichtige Dokumente dort speichern und hat diese immer dabei. Will man nun darauf zugreifen, braucht man nur einen Computer und muss hoffen, dass die Programme dort installiert sind, die die Dateien öffnen. Ich sehe immer den bösen Blick meines Freundes, wenn ich meinen Stick zücke um ihn was zu zeigen.

Es geht aber noch viel besser. Mit Live-USB-Install, einem Programm, welches einfach und schnell einen USB-Stick mit Ubuntu in ein Live-Boot-System verwandelt und das Programm wie auf der Live-CD so installiert, dass man es auf jedem Rechner der Welt sofort nutzen kann, ohne dabei was am "geborgtem" Computer zu ändern.


Installation:
Als *.deb-Datei ist das Programm über das Software-Center oder Gedebi-Installer installierbar. Sie können das Programm hier von der offiziellen Quelle downloaden.


Und so funktioniert es: 

Man wählt das ISO-Image aus, welches man sich vorher von entsprechender Quelle auf den Rechner geladen hat, oder man sucht sich die aktuellste Quelle über den Punkt Internet und wählt dort die richtige Version. Das Programm unterstützt derzeitig über 500 verschiedene Linux-Distros aus verschiedenen Versionen. Wer ein spezielles möchte, wird hier garantiert fündig.  Wir hatten das Image in diesem Beispiel aber auf dem Rechner und entsprechend ausgewählt.

Wir haben hier in diesem Beispiel einen 1GB-Stick mit der Alpha-Version von Ubuntu 12.04 bestückt. Der Pfad des USB-Sticks wurde automatisch erkannt.

Damit man auch weitere Programme auf den Stick installieren kann und dieser auch eigene Dateien speichert, muss der Haken bei Persistent documents and settings eingeschaltet sein. Wählen sie in der Auswahlfläche dahinter dann die gewünschte Größe, die für die eigenen Dateien zur Verfügung stehen soll. Bei uns gingen natürlich nur 256MB, denn Ubuntu benötigt auch seinen Teil.

Idealerweise nimmt man dafür einen USB-Stick ab 4GB. Ideal sind 8 oder 16 GB, welche es beispielsweise in der eBucht schon ab 12,-Euro gibt. Doch dazu später mehr. Ist alles eingestellt, genügt ein Klick auf OK und das Programm beginnt wie nachfolgende Bilder zeigen.





Ging doch richtig fix. Ein bootfähiges Ubuntu auf einem USB-Stick, bei dem auch weitere Programme installiert werden können und welches auf jedem Rechner funktioniert. Da wir bei der Installation eben den Haken persistent eingestellt haben, werden alle Änderungen auf dem Stick gespeichert. Das bedeutet, dass wir das System auf dem Stick so anpassen können, wie wir es gerne hätten und auch Dokumente, welche wir erstellen oder downloaden bleiben nun erhalten. Deshalb sollte man eben auch Sticks ab 4GB benutzen. Ganz nach Bedarf. Wer noch ein paar Videos oder Musikalben herumschleppen möchte, sollte dann je nach eigenen Befindlichkeiten einen größeren USB-Stick verwenden.

Will man nun Dateien zeigen oder benötigt eine private Datei vom Stick braucht man dem Gegenüber nur bitten, seinen Computer auszuschalten und diesen mit eingestecktem USB-Stick neu starten. Das eigene System startet, ohne etwas am "geborgtem" Computer zu ändern.

Hinweis: Sollte der "geborgte" Computer im alten System starten, muss man diesen Vorgang abbrechen und dem Rechner in den Bios-Einstellungen (F2 oder F10 - Bootoptionen) erst erzählen, dass er vom USB-Device auch booten soll. Die meisten modernen Computer können das und das auch schon seit einigen Jahren. Danach sollte es funktionieren.

Probieren Sie es mal aus.
Es lohnt sich.

//O.F.